Eine Woche Workcamp in Otavalo



Buenas noches aus dem (mehr oder weniger) winterlichen Quito!

Es gibt tatsächlich einiges neues zu berichten und deswegen werde ich versuchen, in der nächsten Woche meinen Blog wieder mit einigen Artikel zu updaten. Beginnen will ich mit dem Workcamp in Otavalo, an dem ich und noch andere 11 Freiwillige teilnahmen.

Dort halfen wir im Museo Viviente Otavalengo mit Restaurationsarbeiten geholfen. Das Museum ist in den Räumlichkeiten einer früheren Textilfabrik der spanischen Kolonialisten und wurde im Jahr 2011 von 20 Familien aus der Comunidad San Pedro ausgekauft um das Museum über die Kichwa Kultur aufzubauen.


Die Fabrik war für 200 Jahre ein Ort, in dem Runas (Eigenbezeichnung der Indigenas und ist Kichwa, übersetzt bedeutet es "Leute") unter unter sklavenähnlichen Verhältnissen arbeiten mussten. Selbst der jetzige Präsident der Comunidad war noch Zwangsarbeiter in der Fabrik und konnte uns so viele ersechütternde Geschichten davon erzählen.

Aber nun zum Workcamp selbst. Wir haben in der Woche geholfen Teile der Gebäude neu zu streichen, Unkraut zu jäten, haben einen Spielplatz aufgebaut und ein Geländer für eine Treppe gebaut. Mit diesen Arbeiten konnten wir den Familien helfen das erste Erscheinungsbild des Museums zu verbessern. Ihnen selbst fehlt sowohl Geld als auch Man-Power für solche Projekte.



Nach getaner Arbeit sind wir dann meistens schnell noch zum Markt am Plaza de los Ponchos gegangen. Dieser Markt ist Lateinamerikas größter Markt für handgemachte Waren. Von Pullis aus Alpakawolle über Schmuck und die traditionelle Tracht kann man dort alles kaufen. Außerdem kann man dort relativ gut handeln und so fühlt man sich nicht ganz so schlecht Geld auszugeben.




Danach ging es auch schon weiter mit dem Abendprogramm, dass extra für uns organisiert wurde und unter dem Motto "Kulturwoche Kichwa" lief. So hatten wir an einem Tag einen Sprachkurs, an einem anderen haben wir uns selbst Armbänder gemacht und am letzten Abend saßen wir alle gemeinsam am Tullpa (Lagerfeuer) und haben uns Geschichten und Legenden angehört, die hier von Generation zu Generation auf diese Weise überliefert wurden und vor allem über Pachamama (Mutter Erde) handeln und so die Entstehung von Vulkanen in der Region erklären


Am Samstag ging es dann mit einem absoluten Highlight weiter, auf das ich mich schon länger gefreut habe: Pachamanka! Das ist ein Essen, was sich vor allem durch die besondere Zubereitungsform auszeichnet. So werden erst Steine am Lagerfeuer aufgewärmt, danach ein Loch gegraben, in dem die Steine platziert werden. Darauf werden verschiedene Obst- und Gemüsesorten gelegt. Außerdem auch etwas Fleisch. Abgedeckt würde das ganze schließlich mit Palmblättern und wi Erde. dann kommt es zum schwersten Teil des ganzen: 2 Stunden warten, bis die Erde dampft und man so weiß, dass alles gut durch und warm ist.

Nun nimmt sich jeder, was er will und würzt es beliebig. Mein Teller war natürlich ausschließlich mit Obst und Gemüse gefüllt, aber davon gab es ja genug!

Da wir uns nach dem Essen wieder zurück nach Quito machten, war das Pachamanka ein wunderbarer Abschluss für diese tolle Woche.

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